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Angerhäuser Mayredergasse

Kenndaten
 
Planungs- Bauzeit: 1998
Auftraggeber:Stadt Wien / FA. Mischek
Adresse:Mayredergasse 1220 Wien
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Der Anger: "Einfamilienhäuser in Hofgruppen"

Der Parzellierungs- u. Bebauungsvorschlag ist ein grundsätzlicher Versuch, der Zersiedelungsparzelle (für das freistehende EFH) entgegenzuwirken, i.e. eine Baulandverschwendung durch unnötige bzw. schlecht nutzbare Abstandsflächen zu verhindern.
Der Anger als Siedlungskonzept für EFH- wie Reihenhausparzellierungen ist somit ein prototypischer Ansatz mit einer sozialen Maßnahme als Ergänzung zu einer rein numerischen Parzellierung:

    Der Parzellierungsvorschlag beinhaltet neben der üblichen Festlegung von Einzelparzellen eine zusätzliche kollektive, soziale Komponente: den gemeinschaftlichen Anger,
    wobei die Grundanteile dieser Gemeinschaftsflächen beim Ankauf der Parzelle miterworben werden.
    Der private Anteil an einer gemeinsamen Fläche schließt Kommunikation (welcher Art auch immer) mit ein. Letztendlich ist jedes öffentliche Gut eine Allgemeinfläche, nur ist der Anteil des einzelnen an dieser Fläche so gering bzw. die Anzahl der Miteigentümer so groß, dass er nur noch eine ideelle und somit abstrakte Größe darstellt.

    Im vorliegenden Modell mit 30 Eigentümern je Anger stellt die Gemeinschaftsfläche eine wesentlich überschaubarere und somit greifbare Größe dar.
Somit ergeben sich für die Bewohner zwei grundsätzlich unterschiedliche Qualitäten:
    die introvertiert private Qualität und
    die kollektiv gemeinschaftliche Qualität.
Abgesehen davon, dass die Kinder der Bewohner einen großräumigen, gemeinsamen Spielplatz haben, stellt der Anger eine Option für zukünftig erforderliche Entwicklungsmaßnahmen in der Siedlung dar.
Für langfristige kollektive Nutzungsmöglichkeiten wie Gemeinschaftshäuser , Kindertagesheim, soz. Einrichtungen, Dienstleistung etc. sollen deshalb Teilbereiche der Angerflächen bebaubar sein.

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Bebauung

Über den zweiteiligen Parzellierungsgedanken ergibt sich unter Einbeziehung der übrigen Rahmenbedingungen ein Bebauungskonzept mit drei O-W orientierten Hausgruppen an einer N-S Hauszeile als Rückgrat.
Der Spielraum für die individuelle Bebauung der Parzellen ist durch ff. Maßnahmen definiert:
Unterteilung der Parzelle hin 2 Bauzonen:

    A - eingeschossig: unterteilt in Gelenkszone (zählt zu BFL) und Nebengebäudezone
    B - zweigeschoßg: mit seitlicher Belichtungsoption
Sonderform - Generationenwohnen:
    Die Errichtung eines zweiten Hauses auf den Parzellen der Randzeilen als Erweiterungsoption für die Abdeckung sich verändernden Wohnbedürfnisse

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Erschließung

Eine zweispurige Straße mit öffentlichem Verkehr (Bus) dient als Verteiler für die jeweiligen Wohnstraßenstiche, für den Individualverkehr bis zum jeweiligen Haus.
Die Angerfläche ist dabei möglichst autofrei gehalten.

Das Potential zur möglichen städtebaulichen Weiterentwicklung an den Übergangszonen Hauptstraße / Anger gewähren die o.a. langfristigen, kollektiven Nutzungsmöglichkeiten.

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