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Gutachterverfahren Graz - Grieskai

Kenndaten
 
Planungs- Bauzeit:  2008 - 2014     1.Preis
Auftraggeber: ÖWG
Adresse: Graz, Grieskai
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Bebauungskonzept

Im Rahmen der verbindlichen Bebauungsbestimmungen wird, nach einer städtebaulichen und architektonischen Ideallösung, durch differenzierte Gliederung und Verteilung, der Baumassen für die Wohnbebauung gesucht.

Die Spielräume des Bebauungsplanes werden unter Berücksichtigung des jeweils angrenzenden baulichen Umfeldes, so wie der unterschiedlichen Charakteristik der beiden bestimmenden Straßenräume – Grieskai und Lagergasse – für die drei vorgeschlagenen Bauteile:
Bauteil-Ost / Riegel am Grieskai
Bauteil -West / Stadtvillen an der Lagergasse
Bauteil -Nord / Wohnturm mit Hauptzugang zum Wohnhof
wie folgt berücksichtigt.

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Bauteile

Bauteil-Ost / Riegel am Grieskai

Der 60 m lange, 4 ½- geschossige Baukörper schließt (13,5 m Gebäudehöhe am Grieskai und 16 m Gebäudehöhe zum Wohnhof) mit einem, vom Grieskai deutlich abgesetzten zusätzlichen Staffelgeschoß, unter Ausnutzung der möglichen 15 m Trakttiefe, den westlichen Straßenraum, längsparallel zum Murufer und bildet gleichzeitig den lärmschützenden östlichen Räumabschluss des begrünten Wohnhofes.
In Ableitung des städtebaulichen Leitprojektes für das Gesamtareal, wird auf eine, zur Altstadt nach Norden hin ansteigende Höhenstaffelung der Randbebauung - zu Gunsten des vorgeschlagenen Nordturmes, als prägnanter städtebaulicher Akzent und Abschluss der Wohnbebauung - verzichtet.

Bauteil -West / Stadtvillen an der Lagergasse

Entsprechend der gewachsenen, kleinteiligen Randbebauung in der Lagergasse wird der neue Blockrand in drei Stadtvillen (je 17,5 m x 15 m Trakttiefe) bauplastisch gegliedert. Zwei an den Gelenksfronten verglaste Stiegenhäuser mit Aufzügen verbinden die drei Bauteile und schaffen im Gegenzug zur dichten Bebauung Lichtkörper und Sichtbezüge zwischen der  Lagergasse und dem Wohnhof.
Durch die Gebäuderücksprünge in den Gelenken vor den Stiegenhäusern entstehen straßen- und hofseitig, räumlich differenzierte Gehsteig- und Hofausweitungen, die beidseitig die Stiegenhauszugänge markieren, sowie den Straßen- und Hofraum gliedern.
Durch die Ausbildung der Stiegenhäuser mit zweiläufigen Treppen und ½-geschoß höhenversetzten Stiegenpodesten, kann die mittlere Stadtvilla mit nur vier Geschoßen und einer Gebäudehöhe von 12.m, sowie einem zur Lagergasse erheblich eingezogenen Staffelgeschoß mit einer hofseitigen Gebäudehöhe von 15 m ausgebildet werden.
Die vier Wohngeschoße der beiden südlich und nördlich angrenzenden Stadtvillen mit einer Gebäudehöhe von 13,5 m beginnen ½-geschoß über Gehsteigniveau und haben ebenfalls ein zur Lagergasse eingezogenes Staffelgeschoß mit einer hofseitigen Gebäudehöhe von 16 m.
Beabsichtig ist, die unterschiedlichen Traufhöhen der Bestandsgebäude in der Lagergasse im neuen Bebauungsvorschlag zu übernehmen.

Bauteil -Nord / Wohnturm mit Hauptzugang zum Wohnhof

Die möglichen Trakttiefen werden an der neuralgischen Stelle der Bebauung, unter der Prämisse maximaler Wohnqualität aller Einheiten, nicht zur Gänze ausgenutzt.
Der, im Zusammenhang mit der später erweiterten Gesamtbebauung wichtigen Brückenkopffunktion in Richtung Altstadt, wird durch einen turmartigen, 7.5 m - geschossigen Solitär, mit einer Gebäudehöhe von 22 m, Rechnung getragen.
Der Abschlussbau wird analog zum sich in Nordrichtung konisch öffnenden Wohnhof als Einschubtrapez vorgeschlagen.
Der ½- geschossige Sockelbereich markiert in den offenen Gelenken zur Ost- und Westzeile die Hauptzugänge zum gemeinsamen Wohnhof und schafft, durch gläserne Einhausung der Nordhälfte ein 100 m2- großes Hauptfoyer als Gemeinschaftsraum und Treffpunkt, dem über die gesamte südliche Hälfte eine gedeckte Terrasse zum Wohnhof vorgelagert ist.
Der 6- geschossige Wohnungsstapel darüber erhält, (in Abweichung zur Bebauungsvorgabe), seiner Lagergunst entsprechend, in den beiden Abschlussgeschoßen eine 3m tiefe Ausladung über die gesamte Nordfront.
Hierbei wird die angestrebte Bauplastik, durch zweigeschossige Ost- und Westloggien unterstützt.

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Erschließung - Wohnungsschlüssel

Erschließung

Der Bauteil Ost am Grieskai ist zweihüftig mit einer Mittelgangerschliessung ausgebildet.
Der Hauptzugang erfolgt über ein getrenntes Stiegenhaus mit Aufzug am nördlichen Stirnende.
Über fünf Geschoße erschließen Laufstege und Brücken zwischen Lufträumen über die gesamte Zeilenlänge die Wohnungen.
Über eine an der Längsseite des Staffelgeschoßes geführte raumhohe Verglasung zum Grieskai werden Stiegenhaus und Mittelgänge über alle Geschoße mit Tageslicht versorgt.
Den südlichen Abschluss des Mittelganges bildet eine zweite Fluchttreppe, die zusätzlich alle Nebenräume im Tiefparterre und im Untergeschoß erschließt und an die hofseitigen Außenrampen anschließt.
Die drei weiteren Stiegenhäuser im Bauteil Ost / Lagergasse ergänzen das Erschließungskonzept, wo bei hier besonders auf fußläufige Durchlässigkeit für den Gehsteig- und Hofbereich geachtet wird.
Da die größeren Wohnungen im Nordturm mit gedeckten Brückenstichen, die jeweils an den nördlichen Stirnseiten zu den Stiegenhäusern im Ost- und Westblock führen, erschlossen werden, kann eine wirtschaftliche Lösung mit vier Stiegenhäusern und einem Fluchtstiegenhaus für die 106 Wohnungen angeboten werden.

PKW- Tiefgarage / Nebenräume

Da auf Grund der maximalen Geschoßflächendichte (GFD = 2,5) das wertvolle Hochparterre und teilweise das Erdgeschoß (Lagergasse) für Wohnzwecke genutzt wird, können die erforderlichen Nebenräume wie Kinderwagen- und Fahrradabstellräume, Kellerabteile und ein Großteil der Tiefgarage im - gegenüber den Gehsteigniveaus ½-geschoß abgesenkten Tiefparterre - mit guter Tageslichtversorgung über Oberlichte an den Straßen- und Hoffronten, untergebracht werden.
Um alle 106 PKW-Stellplätze unterzubringen wird im, durch das durchgehende Wohnen im Hochparterre begünstigten Ostblock am Grieskai, ein zweites Tiefgaragengeschoß für die restlichen 31 PKW-Stellplätze und weitere Nebenräume vorgeschlagen.
Die Tiefgaragen-Ein- und  Ausfahrt erfolgt über den Grieskai am südlichen Ende des Ostblocks über eine 13%-ige Rampe im Gebäude.
So ist eine maximale Trennung zwischen Fußgängern, Radfahrern und dem Garagenverkehr gewährleistet.

Wohnungsschlüssel / Wohnungsverteilung

Im Rahmen der Planungsinstrumente wird versucht den vom Auslober gewünschten Wohnungsschlüssel - wie aus den Tabellen ersichtlich - möglichst genau einzuhalten. Dabei wurde auch auf den Wohnungsmix in den einzelnen Bauteilen geachtet.
Die besondere Lage des Nordturmes mit verkehrsberuhigter Südlage zum Wohnhof führt zu dem Vorschlag, neben einigen Dachwohnungen im Ostblock, hier den Großteil der 4-Zimmer-Wohnungen anzubieten.
Die Obergrenzen der gewünschten Wohnungsgrößen erfordern kompakte Grundrisse mit zentralen Verteilerdielen für alle Funktionsräume.
Die im Wohnungszentrum den Gebäuden eingeschriebenen Loggien haben großteils vorgelagerte Balkone die in Kombination brauchbare Nutzungstiefen grüner Zimmer mit gedeckten und offen Bereichen erzielen.
Am verkehrsreichen Grieskai können alle Loggien /Balkone mit Schalschutzläden geschlossen werden. Um einen, dem Grieskai abgewandten Südanteil dieser Wohnungen zu erzielen, werden im Wohnungsrhythmus 1,5 m -ausladende Erker über drei Regelgeschoße ausgebildet.

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Fotos: © Rupert Steiner

 

 

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