Tour!

Wohnhausanlage Kraimsthalstraße

Kenndaten
 
Planungszeit:  2020 -
Auftraggeber: GSG Gemeinn. Siedlungsgesellschaft
Adresse: Kraimsthalstraße, 4860 Lenzing
 
Städtebauliche Einbindung - Kontextualisierung

Die geplanten 4 Wohnhäuser komplettieren den Randbereich des auslaufenden Siedlungskernes der Marktgemeinde Lenzing und binden mit ihrer Baumasse den bestehenden Solitär des benachbarten Nahversorgers. Eine winkelförmige Wohnstraße erschließt von der Kraimsthalstraße aus die 4 Wohnhäuser.

Eine wichtige Voraussetzung für die anstehende Erneuerung und Nachverdichtung des zwischen 1939 und 1942 errichteten Lenzinger Siedlungskernes ist die zeitnahe Errichtung der zwei viergeschossigen Doppelwohnhäuser als 8-Spänner mit insgesamt 124 leistbaren Wohnungen, ein dringend erforderlicher, zeitgemäßer Wohnraumersatz.

Für die Anordnung und Baumassenverteilung der beiden Doppelwohnhäuser wurden die Körnung und die Geschoßanzahl der unmittelbar angrenzenden Gebäude berücksichtigt.
Je zwei Wohnhäuser werden adressbildend von einer internen Wohnstraße über je einen gemeinsamen Vorplatz mit Fahrradabstellbereich und angrenzendem Kinderspielplatz erschlossen.

Die 4 annähernd quadratischen Gebäude mit 25 m Seitenlänge sind nach Nordsüd/Ostwest diagonal ausgedreht, weisen somit günstige Belichtungsanteile aus und ergeben aufgrund ihrer Geschoßflächen günstige Energiekennzahlen.
Mit einem Bebauungsgrad von 32 % ergibt sich für die 4 Wohnhäuser mit je 4 Vollgeschoßen eine Geschoßflächenzahl von 1,19.

 
Alltagstauglichkeit

Über zentrale Stiegenhäuser werden im Erdgeschoß  7 und in den Regelgeschossen je 8 Wohnungen erschlossen. Die 4 Stiegenhäuser für je 31 Wohnungen sind unterschiedlich ausgebildet und werden über Lufträume und Oberlichten mit Tageslicht versorgt.
Diese hallenartigen Räume mit umlaufendem Gang dienen nebst der Erschließung auch als Ort der Begegnung und Kommunikation.
Ein gemeinsamer Vorplatz für jeweils 2 Häuser und die unterschiedliche Farbgebung bei Fassaden und Balkonbrüstungen unterstützt die Adressbildung der Wohnhäuser und fördert die Identifikation der BewohnerInnen mit ihrem Zuhause.

Der Wohnungsschlüssel ist entsprechend der Nachfrage nach kompaktem, leistbarem Wohnraum mit 48 % 2 Zimmer- und 52 % Dreizimmerwohnungen angenommen.
Mit 31 Wohnungen je Haus ergeben sich 124 Wohnungen mit einer mittleren Wohnungsgröße von ca. 61 m2.
Die Tragstruktur wurde so konzipiert, dass innerhalb der Wohnungen flexible Raumaufteilungen möglich sind und die Wohnungen so an die unterschiedlichen Bedürfnisse in den verschiedenen Lebensphasen leicht adaptiert werden können.

Jede Wohnung erhält mit vorgelagerter Gartenterrasse, Balkon oder Loggia einen privaten Freiraum.
Ein Großteil der restlichen Freiflächen ist für Spielplätze reserviert. Für Kleinkinder sind jeweils an die Eingangszonen anschließende Spielbereiche vorgesehen, für ältere Kinder wird ein großzügiger Bereich im Nordwesten der Wohnhausanlage als Spielfläche ausgestattet.

 
Nachhaltigkeit

Die Kompaktheit der Grundrisse mit vorgelagerten Balkonen und Loggien als "grüne Zimmer" ermöglicht leistbares Wohnen für Jungfamilien, AlleinerzieherInnen, SeniorInnen und Personen mit geringem Einkommen. Mit der möglichen Umgestaltung der Wohnungen in offene Grundrisse sind die Wohneinheiten auch für andere Zielgruppen attraktiv und begünstigen so eine soziale Durchmischung.

Aus wirtschaftlichen Gründen wird für alle Wohnobjekte eine konventionelle Massivbauweise mit außen liegendem Vollwärmeschutz vorgeschlagen.
Die architektonische Qualität der einzelnen Baukörper wird grundsätzlich mit differenzierter Plastizität in unterschiedlicher Baumassenverteilung erzeugt.
Lochfassaden mit funktionell gesetzten Fenster- und Türöffnungen komplettieren das Gestaltungskonzept. Die Lochfassaden ermöglichen die Verwendung von standardisierten Fensterelementen. Aufwendige Sonderlösungen können so vermieden werden.
Der Entwurf sieht kostensparende Materialien vor, optimiert mit den 8-Spännern in vier Regelgeschossen den Erschließungsanteil und lässt zwei Bauetappen mit je einem Doppelhaus zu.
Die Zielsetzung der Niedrigstenergiebauweise kann durch die kompakte Bauweise und den ausgewogenen Öffnungsanteil erreicht werden. Die kubische Form der einzelnen Baukörper garantiert dabei ein optimiertes Verhältnis von Oberfläche zu Volumen.
Fußbodenheizung und Warmwasseraufbereitung wird über vor Ort vorhandene Nahwärme sichergestellt und erfüllen somit die Erfordernisse nach dem Einsatz hocheffizienter alternativer Energiesysteme.

Renderings: © vdx

 
home   suche Seitenanfang!