Realisierungswettbewerb Wohnhaus und Polizei-Inspektion Trondheimgasse
|
|
|
|
|
Städtebau / Architektur
|
|
Sowohl die Situierung, als auch der Zuschnitt und die Höhenentwicklung des solitären Wohngebäudes, sind über den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan generell festgelegt.
Die Baumassenverteilung erfolgt daher im Rahmen dieser Vorgabe unter Auslotung der Genussrechte der Wiener Bauordnung, insbesondere für die Abwicklung der Gebäudehöhen, sowie der speziellen Dachausbildung.
Zur Entwicklung einer ausgewogenen Bauplastik werden, dem Sachverhalt im Inneren des Gebäudes entsprechend, alle Erker und Balkone an den vier Fassaden vor der Baulinie bzw. den Baufluchtlinien des Gebäudekerns angelagert.
Mit der Ausstülpung von Raum- und Balkonelementen entwickelt sich über die Optimierung von Wohnungsgrundrissen und Raumplan die Bauplastik des Wohngebäudes.
Mit einem umlaufend eingezogenen Staffelgeschoß als erstes Dachgeschoß bildet das aufgesetzte zweite Dachgeschoß mit vier, bis an die Fassadenfronten des Kerngebäudes durchgesteckten, Dachaufbauten (Gau-pen) lt. WBO den oberen Abschluss der Baumassenverteilung des Wohnhauses.
Für die Nachweise der zulässigen Gebäudehöhen inkl. der teilweise 2-geschoßigen Dachaufbauten sowie der Maximierung der Erker-Kubaturen und der Verteilung der Balkone wurden die Regelwerke der WBO berücksichtigt.
|
|
|
Gebäudestruktur / Erschließung / Gemeinschaftseinrichtungen / Polizeiinspektion
|
|
Die vorgegebene Trakttiefe von 20m bei einer Gebäudelänge von ca. 54m erlaubt die Anordnung von zwei Stiegenhäusern (für je 39 Wohnungen) in der Kernzone mit jeweils zwei Lichtgalerien für den Eintrag von Zenitlicht über alle Geschosse. Mit je 2,5m2 Lichtöffnung ergibt sich ein Zenitlichteintrag von 5m2 je Stiegenhaus vor den beiden Aufzugsportalen und dies entspricht dem Tageslichtanteil einer Wandöffnung mit 25m2.
Mit zweiläufigen Stiegenanlagen und Durchladeraufzügen wird ein halbgeschossiger Höhenversatz der Geschoßdecken jeweils zur Gebäudemitte hin ermöglicht. So entsteht an der Trondheimgasse in Gebäudemitte eine barrierefreie gemeinsame Eingangszone für beide Stiegenhäuser. Neben dem Haupteingang des Wohnhauses befindet sich das OFFICE BASE und der Müllraum. Den beiden Stiegenhäusern zur Trondheimgasse vorgelagert befinden sich die beiden, über Rampen erreichbaren, halbgeschoßig abgesenkten, SHOP BASE-Räume.
Im Südosten komplettiert das WOHN BASE mit Fitnessbereich, Sauna und Nebenräumen (inkl. Ausgang ins Freie) das Funktionsangebot in der Sockelzone.
Unter dem Eingangsbereich im ersten Untergeschoß befindet sich das EVENT BASE mit Nebenräumen.
Die je 30m2 Wohnnutzfläche erforderlichen Flächen für 188 Fahrräder sind teilweise im Gebäude vorgesehen. Zusätzlich wird ein gedeckter Fahrradabstellbereich an der südlichen Grundgrenze Richtung SWW angeboten.
Die Räume für Kinderwägen befinden sich im Erdgeschoß direkt an den Stiegenhäusern.
Da das gewachsene Gelände gegenüber den beiden Straßenzügen Trondheimgasse und Langobardenstraße zur angrenzenden SWW-Fläche im Westen bis zu einem Meter abfällt, kann der Zugang der Polizeiinspektion mit allen tagesbelichteten Aufenthaltsräumen im halbgeschoßig abgesenkten Erdgeschoß an der Westfront untergebracht werden. Die Geländeanpassung erlaubt so normale Parapethöhen für alle Aufenthalts- und Büroräume. Wie gefordert, erfolgt der Hauptzugang für Parteien und Personal über eine, dem Geländeverlauf entsprechende, großzügige Rampen- und Treppenanlage.
Lediglich die Umkleide- und Sanitärräume werden im Norden als Souterraingeschoß mit Oberlichten zur Trondheimgasse durchgesteckt.
|
|
|
Wohnform / Wohnungsschlüssel
|
|
Trakttiefe, Gebäudeausrichtung und die beiden kompakten Stiegenhäuser mit Tageslichtbrunnen ermöglichen mit geringem Erschließungsanteil wirtschaftliche 5- bis 6-Spänner in den 6 Regelgeschoßen.
Der Verwertungsabsicht im Eigentum entsprechend erfolgt, nach der gemeinsamen Eingangszone mit dem gewünschten Nebenraumangebot, eine klare Aufteilung der insgesamt 78 Wohnungen auf 2 Stiegenhäuser.
Durch die spezielle Splitlevel-Lösung können die jeweils direkt den Stiegenhäusern vorgelagerten Wohnküchen auf eine Raumhöhe von 3,90m halbgeschoßig ausgestülpt werden. Dadurch entstehen 16 (20,5%) exklusive 3-Zimmer-Wohnungen mit im Wohnungs-Neubau ungewöhnlichen überhöhten Wohnräumen.
Neben den jeweils über Eck angeordneten 2-und 3-Zimmer Wohnungen werden in den Regelgeschoßen zusätzlich kompakte ost- oder westorientierte 2-Zimmer-Wohnungen angeboten.
In der Mittelzone können je zwei 2-Zimmer-Wohnungen zu einer O/W-durchgesteckten 4-Zimmer-Wohnung adaptiert werden.
Im 1. und 2. Dachgeschoß werden großteils die 4-Zimmer-Wohnungen mit großzügigen Dachterrassen angeboten. Bei vier 4-Zimmer-Wohnungen im 1. Dachgeschoß ist wahlweise eine Einliegereinheit mit Sanitärausstattung, Kochnische und eigenem Zugang vorgesehen.
Alle Wohnungen sind mit 2m bis 2,5m tiefen Balkonen bzw. Dachterrassen ausgestattet.
Bei allen Wohnungsgrundrissen ist der anpaßbare Wohnbau / HUMAN BASE lt. ÖNORM B1600 berücksichtigt.
Der Wohnungsschlüssel der insgesamt 78 Wohnungen wird mit 9 Wohnungstypen entwickelt. Es ergeben sich 32% 2-Zimmer, 46% 3-Zimmer und 22% 4-Zimmer-Wohnungen mit insgesamt 5.642m2 Wohnnutzfläche und 945m2 Balkonen bzw. Terrassen.
|
|
|
|